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books [2018/09/05 08:09] – [Suitbert Cechura, Unsere Gesellschaft macht krank – Die Leiden der Zivilisation und das Geschäft mit der Gesundheit] redcatbooks [2019/12/06 07:22] – [Empfohlene Bücher] redcat
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 In loser Folge verweisen wir an dieser Stelle auf Bücher, die uns aus dem einen oder anderen Grund gefallen haben. Einen XML Feed für aktuelle Buchkritiken, Texte und Termine stellen wir unter https://i-v-a.net/feed bereit. In loser Folge verweisen wir an dieser Stelle auf Bücher, die uns aus dem einen oder anderen Grund gefallen haben. Einen XML Feed für aktuelle Buchkritiken, Texte und Termine stellen wir unter https://i-v-a.net/feed bereit.
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 +===== Empfehlungen 2019 =====
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 +==== Rolf Gutte/Freerk Huisken, Alles bewältigt, nichts begriffen! Nationalsozialismus im Unterricht ====
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 +{{:327f756297.png?200|}}
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 +VSA-Verlag, Hamburg
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 +344 Seiten | Unveränderte Neuauflage der Ausgabe von 2007 | 2019 | EUR 19.80
 +ISBN 978-3-96488-044-4 
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 +[[https://www.vsa-verlag.de/nc/buecher/detail/artikel/alles-bewaeltigt-nichts-begriffen-1/|Siehe die Website des VSA-Verlags www.vsa-verlag.de]]
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 +Der Faschismus war ein Unrechtsregime und Hitler ein Verbrecher; die Demokratie dagegen hat nicht nur nichts mit dem Faschismus gemein, sie ist ein Bollwerk gegen ihn. So etwas lernt man seit über 70 Jahren in deutschen Schulen.
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 +Aber gelernt wird auch, dass man immer noch »den Anfängen wehren« muss und dass die demokratischen Volksparteien rechtzeitig den rechtsradikalen Wählern eine politische Heimat anbieten müssen.
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 +Das wirft Fragen auf: Ist die Demokratie der Hort der Freiheit und allein schon deswegen das antifaschistische System? Oder ist sie auch nur eine Form von bürgerlicher Herrschaft, die rechtsradikales Gedankengut und (neo-)faschistische Gruppierungen immer wieder selbst hervorbringt? 
 +Dann aber wäre es nichts mit dem behaupteten unversöhnlichen Gegensatz zwischen Demokratie und Faschismus. Insofern lautet das Fazit der Autoren: »Glaubt den Schulbüchern kein Wort!«
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 +[[https://www.vsa-verlag.de/uploads/media/www.vsa-verlag.de-Gutte-Huisken-Alles-Bewaeltigt-2019.pdf|Inhalt & Leseprobe]]
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 +[[https://www.magazin-auswege.de/data/2019/11/Schillo_Erinnerungskultur.pdf|Siehe auch die Information zur Neuausgabe des Buchs im Auswege-Magazin]]
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 +Aus einer Rezension in der Zeitschrift "Praxis Politische Bildung" (2007):
 +"Das Fazit der Autoren lautet im Blick auf die west­deutsche Ent­wicklung: 'Antifaschistische Erziehung' habe nicht die Erklärung und damit die Kritik des nationalsozialistischen Herrschaftssy­stems zum Ziel (gehabt). Un­ter diesem Titel 'Ver­gan­gen­heits­be­wältigung' habe der Verlie­rerstaat des Zweiten Weltkriegs vielmehr seine poli­tische Moral gepflegt und als Aus­weis seiner demokratischen Läuterung vor­getragen. Ent­sprechend dieser staatspolitischen Vorgabe sei ein Auftrag an die Pädago­gik ergangen; so habe diese 'nicht aufge­klärte Faschismuskritiker, sondern deutsche Nationaldemokraten her­vorgebracht.' So wie sich der westdeut­sche Antifaschismus schon immer der neuen (alten) Feindschaftserklärung gegen den Kommunismus untergeordnet habe, so sei er im vereinigten Deutschland zum Element eines selbstbewussten Anti­totalitarismus herabgestuft worden - mit dem Anspruch, dass die Nation auf eine mehr­fache Vergangenheit zurück­blicken und sich als moralisch geläutertes Subjekt ganz neu zu Wort mel­den könne. 
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 ===== Empfehlungen 2018 ===== ===== Empfehlungen 2018 =====
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-|Erscheint im Oktober.|+|Im November erschienen.|
 |Hamburg, VSA, 2018, 320 Seiten, ISBN 978-3-89965-885-9, 19,80 €| |Hamburg, VSA, 2018, 320 Seiten, ISBN 978-3-89965-885-9, 19,80 €|
  
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 Sie halten Sozialpolitik nicht für eine unhinterfragbar gute Errungenschaft moderner Staatlichkeit, nur weil die »sozial Schwachen« in der »freien Marktwirtschaft« ohne sie kein Auskommen haben. Sie feiern den Sozialstaat nicht dafür, dass er der Garant für den »sozialen Frieden« und die »Nachhaltigkeit« der staatlich etablierten Konkurrenzgesellschaft ist. Weder verurteilen sie die sozialpolitischen Maßnahmen aus der Warte der Betroffenen und Sozialverbände als »unterfinanziert« und »unzureichend«, noch kritisieren sie die aktuelle Sozialpolitik vom Standpunkt der »Leistungs- und Verantwortungsträger« aus Wirtschaft und Politik als »überzogen« und »unbezahlbar«. Die Darstellung zielt vielmehr auf eine grundsätzliche Kritik: Sozialpolitik in Deutschland ist ein Armutszeugnis über die materielle Lebenslage der Lohnabhängigen, ein notwendig umstrittenes Funktionserfordernis im entwickelten Kapitalismus und zugleich ein Quell für ebenso viele wie falsche Erwartungen an den sozialen Staat. Sie halten Sozialpolitik nicht für eine unhinterfragbar gute Errungenschaft moderner Staatlichkeit, nur weil die »sozial Schwachen« in der »freien Marktwirtschaft« ohne sie kein Auskommen haben. Sie feiern den Sozialstaat nicht dafür, dass er der Garant für den »sozialen Frieden« und die »Nachhaltigkeit« der staatlich etablierten Konkurrenzgesellschaft ist. Weder verurteilen sie die sozialpolitischen Maßnahmen aus der Warte der Betroffenen und Sozialverbände als »unterfinanziert« und »unzureichend«, noch kritisieren sie die aktuelle Sozialpolitik vom Standpunkt der »Leistungs- und Verantwortungsträger« aus Wirtschaft und Politik als »überzogen« und »unbezahlbar«. Die Darstellung zielt vielmehr auf eine grundsätzliche Kritik: Sozialpolitik in Deutschland ist ein Armutszeugnis über die materielle Lebenslage der Lohnabhängigen, ein notwendig umstrittenes Funktionserfordernis im entwickelten Kapitalismus und zugleich ein Quell für ebenso viele wie falsche Erwartungen an den sozialen Staat.
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 +Ein Vorabdruck aus dem Fazit des Buchs von Dillmann/Schiffer-Nasserie ist am 5. Oktober 2018 in der Tageszeitung //Junge Welt// erschienen:
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 +**Verwaltete Armut - Auf Notlagen und Missstände reagiert der bürgerliche Staat mit einer Sozialpolitik. Die hat enge Grenzen, denn sie darf die ehernen Prinzipien der Marktwirtschaft nicht gefährden.**
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 +Online: https://www.jungewelt.de/artikel/341086.sozialpolitik-verwaltete-armut.html
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books.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/02 12:17 von redcat

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